Erste Ausgabe der neuen Zeitschrift jugoLink

Seit einigen Tagen erscheint die neue Online-Zeitschrift jugoLink. Pregled postjugoslovenskih istraživanja!

Thema der ersten Ausgabe (in den postjugoslawischen Sprachen): Sozialer Wandel im postjugoslawischen Raum. Die ganze Ausgabe lässt sich hier herunterladen.

Über die Zeitschrift
jugoLink. Pregled postjugoslovenskih istraživanja (jugoLink. Überblick postjugoslawischer Forschungen) ist eine Zeitschrift für jüngere Forscherinnen und Forscher im postjugoslawischen Raum, deren Arbeiten sich gerade mit diesem Raum befassen. Die Zeitschrift erscheint als Online-Publikation und ist kostenlos zugänglich.

Die Idee
Mehr als zwanzig Jahre nach dem Zerfall Jugoslawiens lässt sich im Forschungsbereich eine in der Tat paradoxe Situation feststellen: Die Forschungszentren, die bis Beginn der 1990er Jahre einem gemeinsamen akademischen Raum angehörten, versuchen aus dem neuen (nationalen) Kontext heraus, in dem sie handeln, jedes für sich, Verbindungen mit anderen internationalen Forschungsinstitutionen zu knüpfen, ohne dass dabei irgendeine Zusammenarbeit zwischen diesen Zentren selbst besteht. Obwohl sporadische und vorwiegend individuelle Kontakte existieren – manche wurden auch nie unterbrochen –, für das Herstellen einer (neuen) wissenschaftlichen Öffentlichkeit im postjugoslawischen Raum gibt es mehr als genug Raum. Die gemeinsame wissenschaftliche Öffentlichkeit ist indessen nicht nur durch die einstige gemeinsame institutionelle Struktur oder die sprachliche Verbundenheit bedingt. Schon ein oberflächlicher Blick auf die Themen, theoretischen Zugänge, ausgewählten Methoden, aber auch Probleme neuerer Forschungsarbeiten, vor allem im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften in dieser Region, deutet auf eine Reihe von Ähnlichkeiten hin. Immer häufiger wird bei nun internationalen wissenschaftlichen Treffen „entdeckt“, in welchem Maße die Forscherinnen und Forscher in dieser Region in ihrer Arbeit aufeinander angewiesen sind. Diese Notwendigkeit einer Zusammenarbeit bezieht sich sowohl auf die Nutzungsmöglichkeiten bestimmter historischer Archive als auch auf die Zugänglichkeit der eigentlichen Forschungsergebnisse. Obwohl gerade das Letztere durch die technologische Entwicklung, vor allem durch die Digitalisierung, sicherlich erleichtert wird, sind die Versuche, ein gemeinsames Forum für den Informationsaustausch im Bereich der Wissenschaft, nach wie vor sehr selten.
Die Zeitschrift jugoLink. Pregled postjugoslovenskih istraživanja (jugoLink. Überblick postjugoslawischer Forschungen) stellt den Versuch eben eines solchen Forums dar.

Das Ziel
Ziel ist also die Präsentation neuester wissenschaftlicher Arbeiten vor allem (obwohl nicht ausschließlich) jüngerer Forscherinnen und Forscher aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens. Durch die Veröffentlichung von Arbeiten, die aus unterschiedlichen „wissenschaftlichen Schulen“ in diesem Raum stammen, die wiederum schon seit Jahren im Wesentlichen voneinander getrennt sind, gewinnt man vor allem einen einzigartigen Einblick in ihre Themenauswahl und Interessen. Zudem wird die Möglichkeit eines Vergleiches von Forschungsergebnissen, Methoden und theoretischen Zugängen eröffnet.
Die in der Zeitschrift publizierten Texte richten sich also an die postjugoslawische wissenschaftliche Öffentlichkeit, aber genauso an die Forscherinnen und Forscher aus dem deutschsprachigen Raum sowie einem breiteren internationalen Kontext, die sich für Südosteuropa interessieren. In Anbetracht einer Reihe von wissenschaftlichen Institutionen, derer Forschungsgegenstand gerade dieses Gebiet ist, kommt eine Zeitschrift diesen Profils auch dem Bedarf entgegen, sich ständig über neue Studien aus der Region zu informieren. Die Texte, publiziert in den Sprachen, die aus dem früheren Serbokroatischen / Kroatisch-Serbischen entstanden sind, sowie in mazedonischer und slowenischer Sprache, umfassen Forschungen aus dem Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften. Der thematische Fokus einzelner Ausgaben wird sowohl durch die aktuelle Entwicklung der Forschungsarbeit in der Region als auch durch das Interesse der wissenschaftlichen Öffentlichkeit und der Redaktion bestimmt werden.